Premantura und das Kap Kamenjak, ein Naturparadies in Istrien / Kroatien
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Dvigrad - die Ruinenstadt

dvigrad-ruine Die alte Hafenstadt Rovinj und der Limfjord stehen in jeder Saison bei fast allen Istrien Urlaubern auf dem Routenplan. Wenige Kilometer landeinwärts liegt die Jahrtausende alte Ruinenstadt Dvigrad. Eine Sehenswürdigkeit die Sie keinesfalls versäumen sollten. Den gesamten Umfang der Anlage können einige Bilder leider nur im Ansatz wiedergeben.

Tipp: Die Zufahrt befindet sich am Ortseingang von Kanfanar.

dvigrad-bruecke Im Hintergrund sehen Sie die Brücke der Schnellstrasse zwischen Pula Buzet. Weiter hinter der Brücke befindet sich der Limfjord.



Seit 2003 kostet die Besichtigung einige Kuna. Offenbar ist der Preis auch Verhandlungssache, aber man bekommt wenigstens eine kleine Broschüre, deren Text wir hier wiedergeben:

Am Ende einer langen Landzunge, einem Terrain das in Richtung kurvenreiche Draga herabfällt und in steiles Gefälle endet, haben in vergangenen Zeiten die ersten Mittelalterlichen Bewohner die Stadt und Burg Dvigrad gegründet. Im frühen Mittelalter befand sich gegenüber dieser Burg, die damals Moncastello hiess, die im 10. Jahrhundert verlassene Burg Monparentin. Dieser Ort trug den Namen "Dva grada" (zwei Städte) und domonierte über einen strategischen Punkt, wo das Flussbett der Draga eine S-Kurve beschreibt und eine äusserst präzise Kontrolle der Strasse, sowohl in Richtung Hafen im Lim Fjord, als auch des Hinterlandes ermöglicht.

Mit dem Untergang Monparentins, erhielt Moncastello den Namen "Due Castelli" oder "Zweistadt" - Dvigrad. An diesem strategisch wichtigen Punkt lebten die Bewohner ungestört von der Bronzezeit bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, als der Ort verlassen wurde.

Im Laufe dieses Jahrtausends teilte diese Stadt ihr Schicksal mit ihresgleichen in Istrien. Seit der römischen Verwaltung und des ihr eingeräumten Status einer zweitrangigen Gemeinde, befand sie sich immer an der Territoriumsgrenze oder unter fremden Einfluss, was zu häufigen Kriegen und schweren Schicksalsschlägen führte. Während der zuvor erwähnten römischen Verwaltungsperiode befand sich die Stadt an der Grenze der Verwaltungsbezirke Porec und Pula; als später im Mittelalter Venedig seine Macht entlang der istrischen Küste ausbreitete fiel Dvigrad unter das Bistum von Aquilieat. Zu dieser Zeit durchlebte die Stadt schwere Zeiten, bis zur vollkommenen Zerstörung während des Krieges zwischen Genua und Venedig im Jahr 1354, als der genuesische Admiral Paganino D Oria die Stadt überfiel und dem Erdboden gleichmachte. Ein ähnliches Schicksal ereilte die Stadt 1381, als sie von Venedig angegriffen wurde. Im 15. Jahrhundert übernahm Venedig die Verwaltung der Stadt, blieb aber an der Grenze der Grafschaft Pazin unter österreichischer Regierung.

Mit 16000m² ist Dvigrad heute die grösste Ruinenstadt in Istrien. Hier wird vieles zur Geschichte der Stadt erzählt, was ist aber mit ihren Einwohnern, wer waren sie ?

Die Einwohner Dvigrads hatten mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen, mit Kriegen und Krankheiten wie Pest und der Cholera; das hatte eine veränderte Einwohnerstruktur zur Folge, da Venedig nach solchen Katastrophen neue Menschen ansiedelte - zum grössten Teil Slawen und Kroaten aus Dalmatien. Der Grund dafür war, dass in Istrien viele Felder ungenützt lagen, die Slawen und Kroaten bearbeiten soltten; sie galten als gute Bauern.

Ihren letzten Kampf führte die Stadt Dvigrag während des Krieges im Jahr 1615. Obwohl die Stadt schwer beschädigt wurde, konnten sie die Überläufer nicht einnehmen.

Dann brach in der Stadt die Malaria aus. Nur ein Zehntel der Einwohner überlebten und waren gezwungen die Stadt zu verlassen.

Als im 17. Jahrhundert die Stadt unbewohnt und verlassen zurückblieb ging das Leben in den neu entstandenen Dörfern und umliegenden Bergen weiter, als Nachfahren der Stadt Dvigrad.

Heute werden die übriggebliebenen Türme und Mauern, die Ruinen der Basilika der Hl.Sophie - der Beschützerin der Stadt - mit einigen Familienhäuseren jedem Besucher den Eindruck vergangener Zeiten vermitteln. Jemand sagte einmal, dass auch Steine sprechen könnten. Man sollte gut zuhören. Mit ein wenig Glück und etwas Phantasie kann man das längst verstummte Murmeln hören, das Lachen auf dem Marktplatz, Gespräche in den engen Gassen und vielleicht auch ein Gefühl der Ungewissheit und der Ängste, welche die Einwohner Dvigrads durch die Jahrhunderte begleiteten.

...und Dvigrad heute
In Dvigrad, der majestätischen Ruinenstadt kann man noch heute 200 Häuser zählen. Die Stadt besass einst alles was eine Stadt braucht. Starassen, Marktplätze, Kirchen, Wächter und drei Mauerreihen. Die Stadt wurde nicht von Eroberern zerstört sondern von vielen für das Mittelalter typischen Epidemien wie Pest und Malaria.

Dvigrad hatte damals viel mehr Einwohner und war eine bedeutende mittelalterliche Stadt Istriens, weitaus bedeutender als Pula. Vor einem halben Jahrhundert zählte Dvigrad mit dem Castell Parentin und der näheren Umgebung einige tausend Einwohner!

Nach vielen Jahren in denen Dvigrad vernachlässigt wurde, begann im Jahre 1997 endlich die Sanierung der Stadt die in die Katgorie Null der Geschichtsdenkmäler eingestuft wurde. Die Sanierung, d.h. die Säuberung der ruinen von Unkraut, wird vom Kultusministerium der Republik Kroatien, sowie von der Gespannschaft und von der Gemeinde Kanfanar im Rahmen eines Projektes unterstützt.

Im Augenblick ist noch ungewiss wieviel die Sanierung der Stadt Dvigrad kosten wird., laut dem Akademiker Mohorovicic ist das eine der fünf bedeutendsten mittelalterlichen Festungen Kroatiens. Es ist erforderlich mindestens zehn Jahre an den Ruinen zu arbeiten, sie zu restaurieren und zu konservieren um die Festung in einen sicheren Zustand zu bringen und vor weiterer Zerstörung bedingt durch Wetter und Zeit zu bewahren.

Jeden Tag kommen viele Touristen und geschichtsinteressierte Besucher nach Dvigrad. Früher gab es kaum Besucher und auch die Stadt selbst stellte ein Gefahr dar, da immer wieder Steine herunterrollen konnten. Man wird mit Sicherheit keinen verborgenen Schatz finden, aber dafür viel Geschichte an einem Ort.

Unser Surftipp: Konoba Istriana in Pomer
Der Chef, Milan Kerniat, spricht gleich mehrere Sprachen, kein Wunder war er doch schon auf einem Kreuzfahrtschiff tätig. Zusammen mit seiner Frau Amalija, Chefin in der Küche, bietet er Istrische Spezialitäten zu günstigen Preisen!

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