Istrien unterteilt sich geologisch in drei Gebiete, das weiße Istrien, das graue Istrien und das rote Istrien.
Das weiße Istrien, welches sich durch sein helles und felsiges Kalkgestein (Karst) auszeichnet, erhebt sich zwischen dem nördlichen und östlichen Teil einer Bergkette. Trotz ständigen Niederschlags herrscht hier ein reger Wassermangel, da der poröse Kalk der Gesteine jegliche Feuchtigkeit sofort in sich aufnimmt. Die zahlreichen Flusstäler, welche die Landschaft durchziehen, werden hauptsächlich für die Landwirtschaft genutzt.
Das fruchtbare und vor allem wasserreiche Gebiet in der Mitte der Halbinsel ist das graue Istrien. Die Gegend besticht mit ihren dicht belaubten Wäldern, die sich zwischen weiten Ackerflächen und lieblichen Rebhängen ausbreiten. Zwischendurch wird die Landschaft immer wieder von sanften Hügeln unterbrochen, auf dessen Kuppen uralte Dörfer thronen.
Weiter südlich wo der Kalkboden von rotem Lehm überzogen wird, liegt das rote Istrien, ein sanft zur Küste abfallendes Hochland. Aufgrund des milden Meeresklimas findet man hier eine vielfältige Naturlandschaft mit Pinien, Zypressen und Weinreben vor. Hier liegen die bekannten Touristenorte Rovinj, Medulin und Premantura.
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Das "Rote Istrien"
Terra Rossa ist ein im Mittelmeerraum häufig anzutreffender Bodentyp von leuchtend roter Farbe. Interessant dabei ist, dass der gleiche Bodentyp auch in Deutschland, z.B. in Rheinhessen und der Pfalz anzutreffen ist. Hier liefert der fossile Boden mit seinem relativ hohen Tongehalt fruchtige Weine mit viel Körper und hohem Mineralgehalt.
Die für diesen Boden verantwortlichen bodenbildenden Prozesse fanden meist schon im Tertiär vor max. 15 Mio. Jahren statt und bestanden vor allem aus Auswaschung der im Ausgangsgestein enthaltenen Carbonate bei gleichzeitiger Konzentration der Eisenanteile, wodurch die rote Farbe zustandekam. Man vermutet, dass dieser Prozess den Endzustand der Bodenbildung der Rendzina darstellt.
Die wissenschaftliche Klassifizierung der Terrae Rossae Böden ist nicht eindeutig; die FAO ordnet sie den Chromic Luvisols (also den gefärbten Luvisolen) zu, während sie in der europäischen Bodenkunde in die Klasse Terrae calcis zusammen mit dem Bodentyp Terra fusca gehört. Die Klasse Terrae calcis zählt zusammen mit z.B. Braunerden, Schwarzerden zur Abteilung der Terrestrischen Böden.
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Analyse : Toniger Lehmboden
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pH-Wert | 7.1
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Phosphat P2O5 (mg/100 gr. Boden) | 3
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Kalium K2O (mg/100 gr. Boden) | 14
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Magnesium Mg (mg/100 gr. Boden) | 13
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Bor (mg B/kg) | 2.3
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Humus % | 2.3 |
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Düngungsvorschlag (jährlich)
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Superphosphat | 80 g/qm
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Kali-Magnesia | 70 g/qm
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Bor | 30 g/qm Borax auf 100 qm vergiessen
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Stickstoff | 20 g/qm schwefelsaures Ammoniak |
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